Kleine Menschen gut auf ihren Weg durchs Leben zu bringen, das war und ist das Ziel von Milena Adler! 24 Jahre hat sie als Leiterin der Schülerarche am Schloßberg in Stephanskirchen dazu ihren Beitrag geleistet: denn in der Mittags- und Nachmittagsbetreuung der Grundschule am Schloßberg wurden im Laufe der Jahre Tausende von Kindern betreut.
Wie beliebt und wichtig das Angebot ist, belegen auch die aktuellen Zahlen: Knapp 90 Prozent der Grundschüler/-innen besuchen täglich oder an einzelnen Wochentage das Angebot der Diakonie Rosenheim.
Ende August 2024 gab Milena Adler nun ihre Leitungsfunktion an Nicola Jaworek (Foto unten, rechts) ab. Als Betreuerin bleibt die 70-jährige Pädagogin ihren Kolleginnen und Kollegen sowie den Kindern und Eltern jedoch erhalten.
Ohne ein Wort Deutsch aus Jugoslawien geflüchtet
Vor fast 40 Jahren kam die gebürtige Kroatin ohne ein Wort Deutsch zu sprechen in Rosenheim an. Emotionalen Ballast ließ sie in Jugoslawien zurück, fand sich selbst und ihre Mitte und nutzte ihre Chance, sich neu zu erfinden. „Improvisieren, mit Veränderungen umgehen, das kann ich“, sagt Milena Adler über sich selbst. Die deutsche Sprache brachte sie sich selber bei. Ein Kroatisch-Kurs, den sie an der Volkshochschule hielt, verbesserte ihre Deutschkenntnisse zusätzlich.
Viel Lob, Dank und Anerkennung zum Abschied
Mit viel Humor, Fröhlichkeit, Herzblut, Pragmatismus und Ehrgeiz bewältigte sie in den vergangenen 24 Jahren manche Herausforderung. So auch während der Corona-Pandemie. Die Mittagsbetreuung damals monatelang zu schließen, kam für die engagierte Pädagogin gar nicht infrage. So blieb die Betreuung geöffnet, die Kinder verteilten sich einfach über das gesamte leerstehende Schulgebäude. Milena Adler (Foto unten, Mitte) war da und „gab den Kindern Schutz und Licht“, wie es in „Milenas Song“ heißt, der eigens zu ihrer Verabschiedung aus der Leitungsrolle getextet wurde.
„Sie hat den Kindern damals eine konstante und liebevolle Begleitung geboten“, erinnerte sich Juliane Ascher, die Schulleiterin der Grundschule (Foto oben, links), während der Feier zu Milena Adlers Verabschiedung. „Du hast im Leben unzähliger junger Menschen durch dein Wirken und Handeln Spuren hinterlassen und einen riesigen Anteil an ihrer Persönlichkeitsentwicklung“, führte die Schulleiterin in ihren Abschiedsworten weiter aus.
Bei allen Lobeshymnen, die auf der Feier auf sie gehalten wurden, ist es Milena Adler dennoch wichtig zu betonen, dass sie diese nicht allein verdient habe: die Unterstützung von Schulleiterin, Lehrerkollegium, Arche-Träger und Gemeinde, die Arbeit mit den Kolleginnen und Kollegen und die Loyalität untereinander – ohne all das wäre es nicht gegangen.
Spuren hat die scheidende Leiterin dennoch nicht nur in der Entwicklung ihrer ehemaligen Schützlinge hinterlassen, sondern auch ganz greifbar auf dem Gelände der Grundschule am Schloßberg: Der Schotterweg zwischen der Schule und der Schülerarche wurde nach dieser starken Frau benannt, die mit offenen Armen auf kleine und große Menschen zugeht.
Die Leitung aufgeben: ja, ihre Schützlinge aufgeben: nein
Auch nach ihrem Rückzug aus der ersten Reihe der Mittagsbetreuung bleibt die Pädagogin Kindern und Eltern als Betreuerin weiter erhalten. Sie wolle schließlich nur die Leitung abgeben, nicht aber ihre Schützlinge: „Ich habe eine Seele für Kinder“, sagt Milena Adler. Die zeigt sich nicht zuletzt auch an ihrer kindlichen Neugier und Freude, die die inzwischen 70-Jährige nie abgelegt hat und die ihr den Zugang zu Kindern leicht machen.
Text: Natascha Linge
Foto: Christian Bauer
Autor: KomMa
Kommunikation und Marketing der Diakonie Rosenheim