Am Donnerstag, 14. November 2024, findet der bundesweite Aktionstag Suchtberatung statt. Unter dem Motto „Suchtberatung stärken – Gesundheit schützen“ beteiligt sich auch die Fachambulanz für Suchterkrankungen der Diakonie Rosenheim mit einer Aktion in Rosenheim. Ziel ist es, über die kommunale Suchtberatung zu informieren und den Wert dieser Angebote für die Gesellschaft hervorzuheben.
Mit einem Informationsstand am Ludwigsplatz in Rosenheim lädt die Fachambulanz interessierte Personen ein, sich über die Arbeit der kommunalen Suchtberatungsstellen zu informieren. Neben persönlichen Gesprächen mit Fachkräften wird ein Quiz angeboten, bei dem die Teilnehmenden attraktive Preise gewinnen können.
Suchtberatung vor Ort: Unterstützung für Betroffene und Angehörige
Die kommunalen Suchtberatungsstellen der Diakonie Rosenheim bieten nicht nur Betroffenen, sondern auch deren Angehörigen sowie Fachkräften Rat und Unterstützung. Diese Anlaufstellen sind für viele Menschen in der Region eine wertvolle Hilfe, die sie direkt vor Ort in Anspruch nehmen können – eine wichtige Erleichterung, besonders für Berufstätige und Familien.
Bedeutung der kommunalen Verortung und aktuelle Herausforderungen
Menschen, die die Suchtberatungsstellen der Diakonie Rosenheim in Rosenheim und Wasserburg aufsuchen, sind meist tief in ihren Alltag eingebunden und schätzen die Nähe und regionale Vernetzung der Beratungsangebote. „Besonders für Personen mit eingeschränkter Mobilität ist es wichtig, kurze Wege zur Unterstützung zu haben,“ erklärt Lena Lorenz, Bereichsleitung der Fachambulanz für Suchterkrankungen der Diakonie Rosenheim.
Allerdings steht die Finanzierung der Suchtberatung zunehmend unter Druck. „Die Fachstellen müssen oft ohne ausreichende Finanzierung arbeiten und können so kaum die nötigen Mittel aufbringen, um kostendeckend zu arbeiten“, betont Lorenz. Dies stellt eine wachsende Herausforderung dar, da die bundesweite Haushaltslage immer knapper wird.
Gesellschaftlicher Mehrwert: Einsparungen durch Suchtberatung
Dabei zeigt sich deutlich, dass Investitionen in die kommunale Suchtberatung gesellschaftlich von großem Nutzen sind. Eine Simulationsrechnung von 2019 belegt, dass durch ambulante Suchtberatung in Bayern jährlich 474 Millionen Euro an Folgekosten vermieden werden – dazu zählen Krankenhausaufenthalte, Inhaftierungen und weitere sozialpolitische Kosten. „Jeder in die Suchtberatung investierte Euro spart demnach 17 Euro an Folgekosten ein“, so Lorenz.
Angesichts dieser Zahlen betont die Diakonie Rosenheim, dass Einsparungen im Bereich der Suchtberatung sozialpolitisch kontraproduktiv sind. Die Fachambulanz appelliert an die Entscheidungsträger, die Beratungsstellen zu unterstützen und damit einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsförderung vor Ort zu leisten.