Im AmBeWo werden Menschen nicht nur versorgt, sondern auch in ihrer Würde, Teilhabe und Selbstbestimmung gestärkt

Herr M. ist 42 Jahre alt und lebt seit längerer Zeit mit einer psychischen Erkrankung, die ihn in vielen Lebensbereichen stark einschränkte. Mehrfach musste er stationär behandelt werden, sein soziales Netzwerk zerbrach, und eine eigenständige Lebensführung schien in weite Ferne gerückt. Nach seiner letzten Klinikentlassung entschied er sich für die Unterstützung durch unser Ambulant Betreutes Wohnen, um einen neuen Anlauf für ein stabiles und würdiges Leben zu wagen.

Von Beginn an achteten wir darauf, seine individuellen Wünsche und Fähigkeiten wertzuschätzen. Gemeinsam erarbeiteten wir einen Hilfeplan, der Raum für Selbstbestimmung ließ und zugleich die notwendige Begleitung sicherte. In regelmäßigen Gesprächen und Hausbesuchen stärkten wir sein Vertrauen in die eigenen Kompetenzen und vermittelten ihm das Gefühl, trotz seiner Erkrankung ein wertvoller Teil der Gesellschaft zu sein. Dabei war es uns wichtig, Herrn M. ohne Vorurteile zu begegnen und ihm Akzeptanz sowie Respekt entgegenzubringen.

Ein zentrales Element war die Förderung seiner sozialen Teilhabe. Wir unterstützten Herrn M. beim Besuch einer Selbsthilfegruppe, in der er neue Kontakte knüpfen und Rückhalt erfahren konnte. Gleichzeitig begleiteten wir ihn bei Ämtergängen und berieten ihn zu finanziellen und organisatorischen Fragen, etwa beim Beantragen von Hilfen oder bei der Strukturierung des Alltags. Unser Ansatz war es, ihn mit Geduld und Verständnis zu begleiten und ihm zugleich zu ermöglichen, immer mehr Verantwortung für sein eigenes Leben zu übernehmen.

Ein wichtiger Schwerpunkt unserer Arbeit lag auf sozialer Gerechtigkeit. Herrn M. fehlte es an geeignetem, bezahlbarem Wohnraum, sodass wir uns gemeinsam mit ihm für sein Recht auf eine angemessene Wohnung einsetzten. Dadurch gelang es schließlich, eine geförderte Wohnung zu erhalten, die ihm langfristige Stabilität und Sicherheit bietet.

Nachhaltiges Handeln bedeutete für uns, nicht nur akute Krisen abzufedern, sondern Herrn M. auch eine Perspektive über den Hilfebedarf hinaus zu eröffnen. Daher stellten wir früh Kontakte zu therapeutischen Angeboten her und förderten seine eigenen Bewältigungsstrategien. Mit wachsender Zuversicht gelang es ihm, eine ehrenamtliche Tätigkeit aufzunehmen und wieder am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.

Nach eineinhalb Jahren ist Herr M. in seiner eigenen Wohnung angekommen und führt ein eigenständiges Leben. Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, Menschen in schwierigen Lebenslagen nicht nur zu versorgen, sondern sie gezielt in ihrer Würde, Teilhabe und Selbstbestimmung zu stärken. So konnte Herr M. seine Krise überwinden und eine neue Perspektive gewinnen.

KomMa
Autor: KomMa

Kommunikation und Marketing der Diakonie Rosenheim

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