Integrationsbeauftragter zu Gast bei der Diakonie Rosenheim

Die Initiative „Therapeutische Angebote für Flüchtlinge“ (TAFF) hilft geflüchteten Menschen mit psychischen Belastungen in Bayern. Das von der Diakonie Bayern entwickelte Angebot mit insgesamt 15 bayerischen Standorten hat aktuell mit finanziellen Kürzungen durch die Bundesregierung zu kämpfen.
Der bayerische Integrationsbeauftragte betonte daher bei einem Besuch am Standort in Rosenheim die Bedeutung der Initiative und sicherte seine Unterstützung zu. „Geflüchtete Menschen mit psychischen Belastungen benötigen eine psychosoziale Versorgung. Es geht darum, präventiv und frühzeitig Hilfestellungen leisten zu können. Dazu braucht es auch ausreichend finanzielle Mittel“, sagte Karl Straub, der Integrationsbeauftragte der bayerischen Staatsregierung, bei seinem Besuch in Rosenheim am 31. März 2025.  

Finanzielle Kürzungen erschweren die Arbeit

Aktuell führen die Finanzmittelkürzungen aus dem AKUT-Bundesprogramm dazu, dass bestimmte Personengruppen nicht mehr mit Sprach- und Kulturdolmetscherinnen und -dolmetschern beraten werden können. „Ratsuchende mit einer Aufenthaltserlaubnis aufgrund von Abschiebungsverboten sowie geduldete Geflüchtete, bei denen Sprachbarrieren bestehen, können wir deshalb momentan nur noch schwer betreuen“, bestätigt Nicola Reit, Psychologin der TAFF-Initiative. „Dadurch werden viele psychisch belastete Geflüchtete aktuell nicht adäquat versorgt.“ Die Initiative versucht derzeit neben den Einzelberatungen über Gruppenangeboten vielen Betroffenen zu helfen, denn „möglichst viele Menschen sollen die Hilfe in Anspruch nehmen können“, betont der Mitinitiator und fachliche Leitung der Initiative, Dr. Stefan Schmid.  

In Rosenheim ist neben einem Boulder-Angebot in Kooperation mit dem Verein „A.L.M./ DAV“ (Sektion Bergbund Rosenheim) ab Mai 2025 ein interkulturelles Elterntraining in Kooperation mit dem Kinderschutzbund geplant. Zudem gibt es eine psychologische Stabilisierungsgruppe für Ukrainer/-innen.
„Geflüchtete Eltern, die unter psychischen Belastungen leiden, benötigen Werkzeuge, um die eigenen Ressourcen zu stärken. Dies wollen wir mit dem Training erreichen, um somit auch mittelbar die Kinder zu stärken“, erklärt Marion Schlosser, sozialpädagogische Fachkraft der Rosenheimer Einrichtung.  

Das Gruppenbild entstand beim Besuch des bayerischen Integrationsbeauftragten und Mitglied des Landtags Karl Straub (4. v.l.) am TAFF-Standort in Rosenheim. Ebenfalls auf dem Foto zu sehen sind der fachliche Leiter der TAFF-Initiative Dr. Stefan Schmid (ganz rechts) sowie Mitarbeitende der Diakonie Rosenheim: Thies Schlüter, Marion Schlosser, Nicola Reit und Johanna Mur (v. l. n.r.).

Über die Initiative

Die Hilfe bei TAFF ist stufenweise aufgebaut. Als erstes ermöglicht ein Beratungsangebot durch die TAFF-Berater/-innen einen unkomplizierten Zugang zu den Unterstützungsmaßnahmen. Daran anschließend können dann spezielle Gruppenmaßnahmen angeboten werden. Bei Klientinnen und Klienten, die mehr Hilfe benötigen, wird in einem letzten Schritt versucht, in eine ambulante Therapie oder Klinik zu vermitteln. „Die Intensität der Angebote richtet sich nach dem Bedarf der Klientinnen und Klienten. Nicht alle psychisch belasteten Geflüchteten benötigen eine klassische Einzeltherapie, oft genügen andere Formen der Unterstützung und Entlastung“, erklärt Dr. Stefan Schmid. Zudem ist eine kontinuierliche Netzwerkarbeit mit verschiedenen Akteuren der Regelversorgung und der Geflüchtetenhilfe wichtiger Bestandteil der Arbeit bei TAFF. 

Die TAFF-Initiative (Therapeutische Angebote für Flüchtlinge) besteht seit über 10 Jahren. Die Initiative wurde von der Diakonie Bayern entwickelt, die Diakonie Rosenheim ist einer von insgesamt 15 Standorten. Vor Ort in Rosenheim wird die TAFF-Initiative von zwei Psychologinnen und einer sozialpädagogischen Fachkraft umgesetzt. Die Initiative wurde im Jahr 2022 mit dem Bayerischen Integrationspreis ausgezeichnet.  

Text: Susanne Neumann
Foto: Christina Neumann

KomMa
Autor: KomMa

Kommunikation und Marketing der Diakonie Rosenheim

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