Timo (Name geändert) ist gerade erst 15 Jahre alt, doch sein junges Leben ist bereits von tiefen Krisen gezeichnet: familiäre Konflikte, Depressionen, innere Unruhe, Alkohol- und Drogenkonsum, Schwierigkeiten in der Schule und strafbares Verhalten wie Diebstahl und Raubüberfälle. Die Gefahr, dass Timo in eine unaufhaltsame Abwärtsspirale gerät, ist groß. Doch es gibt Hoffnung…
Die Kehrtwende
Um ihm einen Neustart zu ermöglichen, wird Timo aus seinem belastenden Umfeld herausgenommen und zieht in ein stationäres Jugendhilfeangebot der Diakonie Rosenheim in Neuperlach in der Landeshauptstadt München. Das Ziel: eine Rückkehr ins Elternhaus – aber mit einer neuen Perspektive für die Zukunft.
Gemeinsam mit einem engagierten, multiprofessionellen Team wird ein individueller und passgenauer Hilfeplan für Timo erstellt. Dieser umfasst psychologische Unterstützung, eine feste Ansprechperson und gezielte Fördermaßnahmen. Gleichzeitig werden auch seine Eltern intensiv begleitet, um ihre Erziehungskompetenzen zu stärken – ein entscheidender Baustein für die Rückführung und einen nachhaltig gelingenden Neustart.
Steiniger Weg zum Erfolg
Der Weg ist nicht leicht. Anfangs fällt es Timo schwer, sich an die Strukturen und Regeln des Sozialpädagogischen Jugendhauses Neuperlach zu gewöhnen. Doch anstatt auf strenge Konsequenzen oder Bestrafung zu setzen, wird dort auf vertrauensvolle Beziehungsarbeit und intensive Gespräche gebaut. Rückschläge werden hier nicht als Misserfolg oder Scheitern betrachtet, sondern sind Teil des Prozesses. Das Team bleibt während seines gesamten Aufenthalts standhaft an Timos Seite.
Nach und nach beginnt Timo, sich auf die Hilfe einzulassen…
Gemeinsam mit seinen Betreuerinnen und Betreuern arbeitet er an zentralen Zielen: psychische Stabilität, die Kontrolle über seinen Drogenkonsum, eine geregelte Tagesstruktur und eine verbesserte Konfliktfähigkeit – besonders hinsichtlich des Umgangs mit seinen Eltern. Die Fachkräfte des Jugendhauses legen großen Wert auf Partizipation. Timos Meinungen und Wünsche werden ernst genommen, Offenheit wird gefördert und nicht verurteilt.
Neue Perspektiven für Timo und seine Familie
Mit der Zeit zeigt sich der Erfolg dieser intensiven Unterstützung, sowohl bei Timo als auch bei seinen Eltern.
Dank individuell angepasster Maßnahmen – von Ergotherapie über systemische Sozialarbeit bis hin zu konfrontativer Pädagogik – macht Timo große Fortschritte. Auch seine Eltern reflektieren regelmäßig ihr eigenes Verhalten und entwickeln dadurch neue Kompetenzen. Nach und nach können sie so ihren Sohn besser unterstützen.
Nach zwei Jahren intensiver Begleitung kehrt Timo schließlich in sein Elternhaus zurück – stabiler, konfliktfähiger und mit einer klaren Perspektive für seine Zukunft! Der Kontakt zum Jugendhaus bleibt jedoch auch nach seinem Auszug aus dem Angebot bestehen, um ihn weiterhin auf seinem Weg zu unterstützen.
Viele Angebote der Diakonie Rosenheim sind auf Zeit-, Sach- und Geldspenden angewiesen. Im Spenden-Bereich unserer Website informieren wir Sie gern über unterschiedliche Unterstützungsmöglichkeiten.
Wir bedanken uns an dieser Stelle ganz herzlich für jede Hilfe!
Text: Christina Wozniak / Natascha Linge
