Suchtberatung kann Leben retten

Am 21. Juli wird am Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende weltweit der Menschen gedacht, die an den Folgen ihres Konsums illegaler Drogen verstorben sind. Allein im Jahr 2024 sind es nach aktuellen Zahlen des Bundesdrogenbeauftragten in Deutschland mehr als zweitausend Menschen. In Rosenheim bietet die Fachambulanz für Suchterkrankungen der Diakonie Rosenheim Hilfe und Beratung für Betroffene und Angehörige.

„Dieser Gedenktag ist wichtig, um auf das Thema Drogentodesfälle aufmerksam zu machen – denn die Zahlen sind nach wie vor besorgniserregend“, sagt Lena Lorenz, Bereichsleitung der Fachambulanz. Der diesjährige Gedenktag steht unter dem Motto: „Überdosierungen und Drogentod können alle Menschen (be-)treffen. Damit soll deutlich gemacht werden, dass drogenbedingte Todesfälle jeden treffen können – unabhängig von Lebenslage, Herkunft oder sozialem Umfeld. „Diese Zahlen sind keine abstrakte Statistik“, betont Lena Lorenz, denn „hinter jedem Todesfall steht ein Mensch“.

Besorgniserregender Trend bei jungen Konsumierenden

Nachdem die Zahl der Drogentoten bereits im Vorjahr um zwölf Prozent angestiegen war, verbleibt sie mit aktuell 2.137 Menschen auf einem hohen Niveau. Besonders alarmierend: Immer mehr junge Menschen unter 30 Jahren sind betroffen. Ein wachsender Anteil der Todesfälle steht außerdem in Zusammenhang mit synthetischen Opioiden wie Fentanyl sowie Neuen Psychoaktiven Stoffen (NPS).

Diakonie Rosenheim bietet Unterstützung für Betroffene und Angehörige

Die Fachambulanz für Suchterkrankungen der Diakonie Rosenheim setzt sich mit verschiedenen Maßnahmen für Prävention und Hilfe ein. Dazu zählen unter anderem Naloxon-Schulungen, bei denen der Umgang mit dem lebensrettenden Opioid-Gegenmittel trainiert wird. Gleichzeitig richtet sich das Angebot auch an Angehörige und Hinterbliebene, die nach einem Drogentodesfall oft selbst unter großer seelischer Belastung stehen. „Angehörigenberatung kann dabei helfen, Konsumverhalten besser zu verstehen und mit der eigenen Trauer umzugehen“, erklärt Lorenz. Ihr Appell: „Besser einmal zu viel in einer Beratungsstelle melden als einmal zu wenig.“

Synthetische Drogen sind auf dem Vormarsch und einer der Gründe für die hohe Zahl der Menschen, die durch illegalen Drogenkonsum versterben.

Zum Hintergrund:
Der Gedenktag am 21. Juli wurde 1998 als nationaler Aktionstag ins Leben gerufen. Er erinnert an verstorbene Drogengebrauchende und ist zugleich Plattform für Forderungen nach einer humaneren und präventiv orientierten Drogenpolitik. Weitere Informationen unter: www.gedenktag21juli.de

Text: Susanne Neumann 
Bild: Susanne Neumann (KI generiert) 

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