Leitbild der Diakonie Rosenheim in einfacher Sprache
Präambel
Das Leitbild der Diakonie Rosenheim besteht aus drei Teilen:
Erstens: den Grundlagen, zweitens: den Haltungen, drittens: dem konkreten Handeln.
Dieses Leitbild beschreibt, woran wir glauben und was uns in unserer Arbeit wichtig ist. Es zeigt, welche Werte und Überzeugungen uns leiten und wie sie unser Verhalten im Alltag bestimmen.
Dabei ist unsere Arbeit von christlichen Werten geprägt. Aber: Diese Werte sollen auch für Menschen verständlich und anschlussfähig sein, die einen anderen Glauben haben oder keiner Religion angehören.
Wir begründen unsere Werte aus dem Christentum. Aber: Uns ist nicht wichtig, woher jemand diese Werte ableitet – ob aus dem Christentum, aus einer anderen Religion oder aus einer weltlichen Weltanschauung. Wichtig ist nur, dass wir dieselben Werte teilen und nach ihnen handeln.
Dieses Leitbild wurde gemeinsam entwickelt. Viele Mitarbeitende auf unterschiedlichen Ebenen haben daran mitgearbeitet. Auch wichtige Gruppen, mit denen wir zusammenarbeiten, wurden beteiligt. Am Ende wurde es am 28.05.2025 von der Geschäftsleitung beschlossen. Professor Dr. Christian Albrecht hat den Prozess wissenschaftlich begleitet.
1 Grundlagen
Die Diakonie Rosenheim steht für Soziale Arbeit, die sich an klaren Werten und an ihrer Wirkung orientiert. Wir handeln eigenständig, fühlen uns aber mit dem evangelischen Christentum und der evangelischen Kirche verbunden.
Wir glauben:
- Jeder Mensch hat Würde. Das heißt: Jeder Mensch ist wertvoll – einfach weil er Mensch ist. Das kommt aus unserem Glauben an Gott als Schöpfer.
- Jeder Mensch kann sich weiterentwickeln. Auch wenn man es im Moment nicht sieht, steckt in jedem mehr, als man denkt. Das kommt aus dem Glauben an einen Gott, der den Menschen nicht aufgibt.
- Wir wollen Vielfalt. Unterschiedliche Menschen gehören für uns selbstverständlich dazu. Das kommt aus unserem Glauben an einen Gott, der Versöhnung möglich macht.
Diese Überzeugungen sind für uns zentral. Aber wir wissen: Andere Menschen begründen dieselben Werte vielleicht anders – etwa aus dem Islam, dem Judentum, dem Humanismus, aus dem Grundgesetz oder aus der Berufsethik der Sozialen Arbeit. Auch diese Herleitungen sind für uns voll gültig.
Wichtig ist uns, dass wir auf dieser Basis:
- offen auf alle Menschen zugehen, ohne Vorurteile;
- wirksam helfen – Menschen, Familien, Gruppen und der ganzen Gesellschaft;
- für soziale Gerechtigkeit kämpfen – also dafür, dass Menschen in Not unterstützt werden und das Gemeinwohl zählt;
- uns für Demokratie und Rechtstaatlichkeit einsetzen;
- soziale Probleme lösen oder vorbeugen;
- Teilhabe ermöglichen – also: Menschen dabei unterstützen, ihr Leben selbst zu gestalten;
- verantwortungsvoll und nachhaltig wirtschaften.
In unserer Zusammenarbeit ist uns wichtig, dass jeder mit seiner oder ihrer Art gesehen und respektiert wird – egal ob Kolleg*in oder Führungskraft:
- Wir sind loyal miteinander und sagen auch ehrlich, wenn uns etwas stört.
- Wir arbeiten vertrauensvoll und auf Augenhöhe
- Wir erkennen die Erfahrungen und das Engagement aller Mitarbeitenden an und fördern ihre Verantwortung.
- Wenn wir einmal scheitern, sehen wir das als Chance, etwas zu verbessern.
2 Haltungen
Aus unseren Grundlagen ergeben sich drei wichtige Haltungen, nach denen wir arbeiten:
- Wir sind werteorientiert: Unsere Arbeit folgt klaren ethischen Grundsätzen.
- Wir sind wirkungsorientiert: Wir achten darauf, dass unsere Arbeit für Menschen und für die Gesellschaft spürbare Verbesserungen bringt.
- Wir handeln verantwortlich: Wir gehen mit Menschen, Ressourcen und Herausforderungen umsichtig und vorausschauend um.
2.1 Werteorientierung
Unsere Werte stammen aus dem christlichen Glauben. Dazu gehören:
- Menschenwürde: Jeder Mensch ist wertvoll – einfach weil er Mensch ist.
- Entwicklung: Menschen können sich verändern und wachsen.
- Vielfalt: Unterschiede sind wertvoll und gehören dazu.
Außerdem wichtig sind christliche Prinzipien wie:
- Barmherzigkeit – anderen mit Mitgefühl begegnen,
- Gerechtigkeit – fair sein und Benachteiligung abbauen,
- Rechtstreue – Gesetze achten und kritisch mit ihnen umgehen, wenn sie ungerecht erscheinen.
Auch die berufliche Ethik der Sozialen Arbeit spielt eine wichtige Rolle – z. B. die Anerkennung von Menschenrechten.
Viele Mitarbeitende können diese Werte gut aus dem christlichen Glauben ableiten. Andere ziehen ihre Werte aus dem Islam, dem Judentum, dem Humanismus oder dem Grundgesetz. Für uns ist das kein Problem.
Entscheidend ist nicht, woher jemand die Werte hat – sondern, dass wir sie gemeinsam teilen und danach handeln.
Darum sagen wir:
Wir sind eine Gemeinschaft der Verschiedenen.
Diese Haltung wird getragen von:
- dem Glauben an einen Gott, der verbindet und versöhnt,
- der Wertschätzung des Menschen im Humanismus,
- der Anerkennung von Vielfalt im Islam,
- der jüdischen Achtung vor menschlicher Einzigartigkeit,
- und den Grundrechten in unserem Grundgesetz.
Ob unsere Adressat*innen (also die Menschen, mit denen wir arbeiten) unsere Werte teilen, ist nicht entscheidend. Wir begegnen allen mit Respekt – unabhängig davon.
Die Diakonie Rosenheim ist ein eigenständiger Verein. Mitglieder sind evangelische Kirchengemeinden und Einzelpersonen. Wir verstehen Diakonie als einen Kernbestandteil des evangelischen Glaubens – nicht als etwas, das erst „danach“ kommt.
Deshalb arbeiten wir eng mit der evangelischen Kirche auf allen Ebenen zusammen – vor Ort, in der Region und darüber hinaus.
2.2 Wirkungsorientierung
Wir sehen unsere Arbeit in drei Aufgabenbereichen – nach Johann Hinrich Wichern, einem wichtigen Diakonie-Gründer:
- Rettende Liebe: Menschen in akuten Notsituationen helfen.
- Gestaltende Liebe: Uns sozialpolitisch engagieren.
- Kooperatives Handeln: Gemeinsam mit anderen für mehr Gerechtigkeit im Sozialraum sorgen.
Dabei ist uns wichtig, Wirkung zu erzielen. Das heißt: Wir wollen nicht nur helfen – wir wollen, dass unsere Hilfe tatsächlich etwas verändert.
Wir orientieren uns an wissenschaftlichen Erkenntnissen und messen unsere Ergebnisse. So überprüfen wir: Was bewirken unsere Angebote wirklich?
Dazu nutzen wir ein Modell namens Wirkungskette (Social Reporting Standard). Es beschreibt den Weg von einem Problem bis zu einer langfristigen Lösung:
- Was ist das gesellschaftliche Problem?
- Wer ist betroffen?
- Welche Ziele haben wir?
- Welche Mittel setzen wir ein? (Input)
- Was machen wir konkret? (Output)
- Was verändert sich dadurch für die Menschen? (Outcome)
- Was verändert sich dadurch in der Gesellschaft? (Impact)
So stellen wir sicher, dass unsere Angebote nicht nur gut gemeint, sondern auch nachweislich wirksam sind.
Wir werten unsere Arbeit regelmäßig aus – aus vielen Blickwinkeln. Dabei geht es um Fragen wie:
- Erzielen wir mit den vorhandenen Mitteln den größtmöglichen Nutzen?
- Wie zufrieden sind unsere Adressat*innen?
- Wo müssen wir unsere Angebote weiterentwickeln?
Das hilft uns, gezielt zu lernen, unsere Qualität zu sichern – und Politik, Partnern und Öffentlichkeit zu zeigen, was unsere Arbeit bewirkt. Das ist besonders wichtig, wenn Mittel knapp sind.
Und: Unsere Mitarbeitenden erleben durch die Wirkungsorientierung mehr Sinn in ihrer Arbeit. Denn sie sehen, dass ihr Engagement wirklich etwas bewegt.
2.3 Verantwortliches Handeln
Wir handeln verantwortlich, wirtschaftlich und nachhaltig. Das heißt:
- Wir achten auf das Wohl der Menschen, die wir begleiten,
- wir gehen sparsam mit Ressourcen um,
- und wir denken an die Zukunft.
Dabei bringen wir die Interessen verschiedener Gruppen in ein gutes Gleichgewicht:
- die Bedürfnisse der Adressat*innen,
- die Gesundheit und Fachlichkeit der Mitarbeitenden,
- die Ziele der Organisation,
- und die Anforderungen der Gesellschaft.
Alle Mitarbeitenden tragen Verantwortung: für ihre Aufgaben, für die Zusammenarbeit und für das wirtschaftliche Handeln in ihrem Bereich. Führungskräfte tragen diese Verantwortung für ganze Organisationseinheiten.
Klare Zuständigkeiten geben Sicherheit und schaffen Raum für Eigenverantwortung. So entsteht eine gemeinsame Verantwortungskultur.
Unsere Zusammenarbeit ist geprägt von:
- Wertschätzung – wir sehen, was jede*r beiträgt,
- Respekt – wir nehmen einander ernst,
- Offenheit – wir sind bereit für Neues,
- Lernbereitschaft – auch Fehler sind Gelegenheiten zum Besserwerden.
Konflikte gehören dazu. Wir sprechen sie offen an und sehen sie als Chance zur Verbesserung.
Wenn etwas schiefläuft, arbeiten wir es ehrlich auf. So lernen wir daraus – und verbessern unsere Arbeit ständig.
Wir treten klar für Demokratie, Menschenrechte und den Rechtsstaat ein.
Wir stellen uns entschieden gegen jede Form von Menschenfeindlichkeit und Ausgrenzung – in der Gesellschaft wie in unserer Organisation.
3 Handlungen
Unsere Werte und Haltungen zeigen sich nicht nur in Worten, sondern auch in unserem Tun. Damit alle wissen, worauf es ankommt, haben wir konkrete Regeln und Ziele formuliert.
Diese Leitlinien gelten für unsere tägliche Arbeit, helfen bei der Qualitätssicherung und werden regelmäßig überprüft und weiterentwickelt.
3.1 Unser Verständnis von Qualität
- Wir stehen hinter den Zielen und Werten der Diakonie Rosenheim – und setzen sie im Alltag um.
- Für alle unsere Angebote gibt es klare Qualitätsstandards. Diese Standards überprüfen wir regelmäßig gemeinsam mit den Mitarbeitenden.
- Wir sammeln wichtige Zahlen zu Qualität, Fällen und Finanzen. Daraus leiten wir Verbesserungen ab.
- Wir haben ein gutes Informationssystem: Mitarbeitende bekommen rechtzeitig die Infos, die sie brauchen.
- Wir arbeiten wirkungsorientiert – das heißt, wir planen und prüfen genau, was unsere Arbeit bewirken soll.
- Alle Mitarbeitenden kennen das Leitbild, die Dienstvereinbarungen und unsere Verfahrensregeln.
- Unsere Mitarbeitervertretung (MAV) setzt sich für die Interessen aller Mitarbeitenden ein.
- Die Schwerbehindertenvertretung (SBV) achtet besonders auf die Rechte und Anliegen von schwerbehinderten oder gleichgestellten Mitarbeitenden.
- Es gibt eine interne Beschwerdestelle, an die sich jede*r wenden kann, wenn Probleme anders nicht lösbar sind.
3.2 Umgang mit Adressat*innen
3.2.1 Würde, Selbstbestimmung und Respekt
- Wir achten die Würde jedes Menschen.
- Wir unterstützen unsere Adressat*innen dabei, ihr Leben selbst zu gestalten.
- Wir behandeln alle Menschen respektvoll – egal welcher Herkunft, Religion, Identität oder Lebensweise.
- Wir lehnen jede Form von Diskriminierung und Menschenfeindlichkeit ab.
- Wir fördern Mitbestimmung und Beteiligung bei Entscheidungen.
- Wir sind offen für verschiedene Glaubensrichtungen und Lebensansichten.
- Auch wenn es keine sichtbaren Fortschritte gibt, begleiten wir unsere Adressat*innen weiter.
3.2.2 Professionelle Nähe und Distanz
- Wir sind uns unserer besonderen Verantwortung bewusst.
- Wir achten auf einen gesunden Abstand – nah genug, um zu helfen, aber mit professioneller Distanz.
- Persönliche Informationen behandeln wir vertraulich.
- Wir sind uns des Machtungleichgewichts bewusst und schützen unsere Adressat*innen davor, ausgenutzt zu werden.
- Es gibt keine intimen oder sexuellen Beziehungen mit Adressat*innen.
- Wir schützen unsere Adressat*innen vor Gewalt und Missbrauch.
- Unsere Schutzkonzepte sorgen dafür, dass wir Missbrauch verhindern – oder im Notfall offen damit umgehen.
3.2.3 Bedarfsorientierung und Wirkung
- Unsere Angebote sind durchdacht, geplant und auf die Bedarfe der Adressat*innen abgestimmt.
- Wenn nötig, erstellen wir mit den Adressat*innen konkrete Zielpläne.
- Die Ziele sind so formuliert, dass man sie prüfen kann.
- Wir nutzen alle verfügbaren Ressourcen – persönlich, sozial, räumlich – für gute Ergebnisse.
- Wir arbeiten bereichsübergreifend zusammen.
- Wir prüfen gemeinsam mit den Adressat*innen, ob unsere Hilfe wirkt.
- Wir fragen regelmäßig nach der Zufriedenheit der Adressat*innen.
- Wir passen unsere Angebote an den Bedarf an.
3.2.4 Transparenz und Klarheit
- Unsere Arbeitsabläufe sind schriftlich dokumentiert und aktuell.
- Wir sprechen offen über Rollen und Zuständigkeiten.
- Adressat*innen wissen, wer für sie verantwortlich ist.
- Entscheidungen werden erklärt und begründet.
- In besonderen Fällen gibt es klare Regeln für Krisenkommunikation.
3.2.5 Dokumentation
- Unsere Arbeit wird klar und nachvollziehbar dokumentiert.
- Wir halten uns an alle Datenschutz- und Schweigepflichten.
- Adressat*innen wissen, was mit ihren Daten geschieht.
3.2.6 Interessenvertretung und Zusammenarbeit
- Wir vertreten die Rechte unserer Adressat*innen – auch gegenüber Ämtern und Politik.
- Wir arbeiten mit anderen Organisationen, Gemeinden und Initiativen zusammen.
- Wir machen Öffentlichkeitsarbeit, um soziale Gerechtigkeit zu fördern.
3.3 Kollegialer Umgang
3.3.1 Respekt und Vielfalt
- Wir achten auf Würde und Respekt im Umgang miteinander.
- Unterschiedliche Glaubensrichtungen und Sichtweisen sind willkommen.
- Wir reflektieren Machtverhältnisse und achten persönliche Grenzen.
- Alle sollen mitgestalten können und in Entscheidungen einbezogen werden.
3.3.2 Führung
- Führungskräfte tragen Verantwortung und sind gut qualifiziert.
- Sie sind ansprechbar für Mitarbeitende und Adressat*innen.
- Sie sehen ihre Leitungsfunktion als Unterstützung für andere.
- Sie sorgen für Motivation, vermeiden Überforderung und fördern Entwicklung.
- Sie achten auf gute Prozesse und Ergebnisse.
3.3.3 Personalentwicklung
- Alle Mitarbeitenden sind fachlich und persönlich geeignet.
- Es gibt klare Stellenbeschreibungen.
- Wir achten bei der Personalsuche auf Vielfalt und Qualität.
- Neue Kolleg*innen werden gut eingearbeitet.
- Es gibt regelmäßige Gespräche, Beratung, Supervision und Fortbildung.
3.3.4 Gesundheit und Zusammenarbeit
- Wir achten auf Gesundheit und Leistungsfähigkeit.
- Betriebsklima und Zusammenhalt werden z. B. durch Feste gestärkt.
- Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung sind uns wichtig.
- Wissen wird geteilt.
- Verantwortlichkeiten sind klar geregelt.
- Arbeitszeiten und Erreichbarkeit werden gemeinsam geplant und flexibel gestaltet.
3.3.5 Fehlerkultur und Dialog
- Wir sind loyal – aber auch kritisch, wenn nötig.
- Wir behandeln Informationen vertraulich.
- Wir sprechen offen und wertschätzend miteinander.
- Fehler werden als Lernchancen gesehen.
- Konflikte lösen wir gemeinsam – z. B. durch Supervision oder Mediation.
- Bei Fehlverhalten schauen wir nicht weg – wir handeln.
3.4 Unsere Organisation
3.4.1 Verantwortung für Ressourcen
- Unsere Arbeitsplätze sind sicher und entsprechen den Vorschriften.
- Arbeitsrechtliche Regeln werden beachtet.
- Unsere Qualitätsstandards bilden die Grundlage für faire Finanzierung.
- Wir werben zusätzliche Gelder ein – z. B. durch Spenden.
- Mitarbeitende wissen, welche Mittel zur Verfügung stehen.
- Wirtschaftliche Ziele sind bekannt – wir prüfen regelmäßig, ob sie erreicht werden.
- Wir handeln nachhaltig – auch bei Ausschreibungen.
- Überschüsse werden reinvestiert.
3.4.2 Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
- Unser Erscheinungsbild (Corporate Design) ist bekannt und wird eingehalten.
- Wir kommunizieren offen und verantwortungsvoll nach außen.
- Unsere Aussagen passen zu unseren Werten.
- Unsere Kommunikation ist respektvoll – auch im Internet.
- Wir veröffentlichen regelmäßig Berichte über unsere Arbeit.
3.5 Unsere Rolle in der Gesellschaft
3.5.1 Zusammenarbeit mit anderen
- Wir sind Teil des Diakonischen Werks Bayern und arbeiten mit vielen Partnern zusammen.
- Wir sind regional und digital präsent – unter verschiedenen Markennamen.
- Wir arbeiten in Netzwerken, um gemeinsam Standards zu setzen.
- Wir suchen aktiv Kooperationen – auch für gemeinsame Einrichtungen.
- Wir sprechen konkurrierende Interessen offen an und suchen Lösungen.
- Wir stellen unsere Bildungsangebote anderen zur Verfügung.
3.5.2 Einsatz für Demokratie und Menschenrechte
- Wir verteidigen das Grundgesetz, die Menschenrechte, Kinderrechte und Rechte von Menschen mit Behinderungen.
- Wir sind gegen Gewalt und Diskriminierung.
- Wir klären auf über die Bedeutung von Demokratie und Rechtsstaat.
- Wir stellen uns gegen populistische und menschenfeindliche Bewegungen.
3.5.3 Zivilgesellschaftliche Verantwortung
- Unsere Mitarbeitenden machen unsere Werte sichtbar – auch öffentlich.
- Wir stärken Bürger*innenbeteiligung und gesellschaftliches Engagement.
- Wir arbeiten mit anderen zusammen, um soziale Herausforderungen zu bewältigen.
3.5.4 Religiöse und kulturelle Offenheit
- Wir arbeiten mit verschiedenen Religionsgemeinschaften zusammen.
- Wir geben Raum für Spiritualität im Alltag.
- Wir feiern Feste unterschiedlicher Religionen.
- Auf Wunsch vermitteln wir passende seelsorgerliche Begleitung.
- Wir grenzen uns ab von Gruppen, deren Werte nicht mit unseren übereinstimmen.
Präambel
Das Leitbild der Diakonie Rosenheim besteht aus drei Teilen:
Erstens: den Grundlagen, zweitens: den Haltungen, drittens: dem konkreten Handeln.
Dieses Leitbild beschreibt, woran wir glauben und was uns in unserer Arbeit wichtig ist. Es zeigt, welche Werte und Überzeugungen uns leiten und wie sie unser Verhalten im Alltag bestimmen.
Dabei ist unsere Arbeit von christlichen Werten geprägt. Aber: Diese Werte sollen auch für Menschen verständlich und anschlussfähig sein, die einen anderen Glauben haben oder keiner Religion angehören.
Wir begründen unsere Werte aus dem Christentum. Aber: Uns ist nicht wichtig, woher jemand diese Werte ableitet – ob aus dem Christentum, aus einer anderen Religion oder aus einer weltlichen Weltanschauung. Wichtig ist nur, dass wir dieselben Werte teilen und nach ihnen handeln.
Dieses Leitbild wurde gemeinsam entwickelt. Viele Mitarbeitende auf unterschiedlichen Ebenen haben daran mitgearbeitet. Auch wichtige Gruppen, mit denen wir zusammenarbeiten, wurden beteiligt. Am Ende wurde es am 28.05.2025 von der Geschäftsleitung beschlossen. Professor Dr. Christian Albrecht hat den Prozess wissenschaftlich begleitet.
1 Grundlagen
Die Diakonie Rosenheim steht für Soziale Arbeit, die sich an klaren Werten und an ihrer Wirkung orientiert. Wir handeln eigenständig, fühlen uns aber mit dem evangelischen Christentum und der evangelischen Kirche verbunden.
Wir glauben:
- Jeder Mensch hat Würde. Das heißt: Jeder Mensch ist wertvoll – einfach weil er Mensch ist. Das kommt aus unserem Glauben an Gott als Schöpfer.
- Jeder Mensch kann sich weiterentwickeln. Auch wenn man es im Moment nicht sieht, steckt in jedem mehr, als man denkt. Das kommt aus dem Glauben an einen Gott, der den Menschen nicht aufgibt.
- Wir wollen Vielfalt. Unterschiedliche Menschen gehören für uns selbstverständlich dazu. Das kommt aus unserem Glauben an einen Gott, der Versöhnung möglich macht.
Diese Überzeugungen sind für uns zentral. Aber wir wissen: Andere Menschen begründen dieselben Werte vielleicht anders – etwa aus dem Islam, dem Judentum, dem Humanismus, aus dem Grundgesetz oder aus der Berufsethik der Sozialen Arbeit. Auch diese Herleitungen sind für uns voll gültig.
Wichtig ist uns, dass wir auf dieser Basis:
- offen auf alle Menschen zugehen, ohne Vorurteile;
- wirksam helfen – Menschen, Familien, Gruppen und der ganzen Gesellschaft;
- für soziale Gerechtigkeit kämpfen – also dafür, dass Menschen in Not unterstützt werden und das Gemeinwohl zählt;
- uns für Demokratie und Rechtstaatlichkeit einsetzen;
- soziale Probleme lösen oder vorbeugen;
- Teilhabe ermöglichen – also: Menschen dabei unterstützen, ihr Leben selbst zu gestalten;
- verantwortungsvoll und nachhaltig wirtschaften.
In unserer Zusammenarbeit ist uns wichtig, dass jeder mit seiner oder ihrer Art gesehen und respektiert wird – egal ob Kolleg*in oder Führungskraft:
- Wir sind loyal miteinander und sagen auch ehrlich, wenn uns etwas stört.
- Wir arbeiten vertrauensvoll und auf Augenhöhe
- Wir erkennen die Erfahrungen und das Engagement aller Mitarbeitenden an und fördern ihre Verantwortung.
- Wenn wir einmal scheitern, sehen wir das als Chance, etwas zu verbessern.
2 Haltungen
Aus unseren Grundlagen ergeben sich drei wichtige Haltungen, nach denen wir arbeiten:
- Wir sind werteorientiert: Unsere Arbeit folgt klaren ethischen Grundsätzen.
- Wir sind wirkungsorientiert: Wir achten darauf, dass unsere Arbeit für Menschen und für die Gesellschaft spürbare Verbesserungen bringt.
- Wir handeln verantwortlich: Wir gehen mit Menschen, Ressourcen und Herausforderungen umsichtig und vorausschauend um.
2.1 Werteorientierung
Unsere Werte stammen aus dem christlichen Glauben. Dazu gehören:
- Menschenwürde: Jeder Mensch ist wertvoll – einfach weil er Mensch ist.
- Entwicklung: Menschen können sich verändern und wachsen.
- Vielfalt: Unterschiede sind wertvoll und gehören dazu.
Außerdem wichtig sind christliche Prinzipien wie:
- Barmherzigkeit – anderen mit Mitgefühl begegnen,
- Gerechtigkeit – fair sein und Benachteiligung abbauen,
- Rechtstreue – Gesetze achten und kritisch mit ihnen umgehen, wenn sie ungerecht erscheinen.
Auch die berufliche Ethik der Sozialen Arbeit spielt eine wichtige Rolle – z. B. die Anerkennung von Menschenrechten.
Viele Mitarbeitende können diese Werte gut aus dem christlichen Glauben ableiten. Andere ziehen ihre Werte aus dem Islam, dem Judentum, dem Humanismus oder dem Grundgesetz. Für uns ist das kein Problem.
Entscheidend ist nicht, woher jemand die Werte hat – sondern, dass wir sie gemeinsam teilen und danach handeln.
Darum sagen wir:
Wir sind eine Gemeinschaft der Verschiedenen.
Diese Haltung wird getragen von:
- dem Glauben an einen Gott, der verbindet und versöhnt,
- der Wertschätzung des Menschen im Humanismus,
- der Anerkennung von Vielfalt im Islam,
- der jüdischen Achtung vor menschlicher Einzigartigkeit,
- und den Grundrechten in unserem Grundgesetz.
Ob unsere Adressat*innen (also die Menschen, mit denen wir arbeiten) unsere Werte teilen, ist nicht entscheidend. Wir begegnen allen mit Respekt – unabhängig davon.
Die Diakonie Rosenheim ist ein eigenständiger Verein. Mitglieder sind evangelische Kirchengemeinden und Einzelpersonen. Wir verstehen Diakonie als einen Kernbestandteil des evangelischen Glaubens – nicht als etwas, das erst „danach“ kommt.
Deshalb arbeiten wir eng mit der evangelischen Kirche auf allen Ebenen zusammen – vor Ort, in der Region und darüber hinaus.
2.2 Wirkungsorientierung
Wir sehen unsere Arbeit in drei Aufgabenbereichen – nach Johann Hinrich Wichern, einem wichtigen Diakonie-Gründer:
- Rettende Liebe: Menschen in akuten Notsituationen helfen.
- Gestaltende Liebe: Uns sozialpolitisch engagieren.
- Kooperatives Handeln: Gemeinsam mit anderen für mehr Gerechtigkeit im Sozialraum sorgen.
Dabei ist uns wichtig, Wirkung zu erzielen. Das heißt: Wir wollen nicht nur helfen – wir wollen, dass unsere Hilfe tatsächlich etwas verändert.
Wir orientieren uns an wissenschaftlichen Erkenntnissen und messen unsere Ergebnisse. So überprüfen wir: Was bewirken unsere Angebote wirklich?
Dazu nutzen wir ein Modell namens Wirkungskette (Social Reporting Standard). Es beschreibt den Weg von einem Problem bis zu einer langfristigen Lösung:
- Was ist das gesellschaftliche Problem?
- Wer ist betroffen?
- Welche Ziele haben wir?
- Welche Mittel setzen wir ein? (Input)
- Was machen wir konkret? (Output)
- Was verändert sich dadurch für die Menschen? (Outcome)
- Was verändert sich dadurch in der Gesellschaft? (Impact)
So stellen wir sicher, dass unsere Angebote nicht nur gut gemeint, sondern auch nachweislich wirksam sind.
Wir werten unsere Arbeit regelmäßig aus – aus vielen Blickwinkeln. Dabei geht es um Fragen wie:
- Erzielen wir mit den vorhandenen Mitteln den größtmöglichen Nutzen?
- Wie zufrieden sind unsere Adressat*innen?
- Wo müssen wir unsere Angebote weiterentwickeln?
Das hilft uns, gezielt zu lernen, unsere Qualität zu sichern – und Politik, Partnern und Öffentlichkeit zu zeigen, was unsere Arbeit bewirkt. Das ist besonders wichtig, wenn Mittel knapp sind.
Und: Unsere Mitarbeitenden erleben durch die Wirkungsorientierung mehr Sinn in ihrer Arbeit. Denn sie sehen, dass ihr Engagement wirklich etwas bewegt.
2.3 Verantwortliches Handeln
Wir handeln verantwortlich, wirtschaftlich und nachhaltig. Das heißt:
- Wir achten auf das Wohl der Menschen, die wir begleiten,
- wir gehen sparsam mit Ressourcen um,
- und wir denken an die Zukunft.
Dabei bringen wir die Interessen verschiedener Gruppen in ein gutes Gleichgewicht:
- die Bedürfnisse der Adressat*innen,
- die Gesundheit und Fachlichkeit der Mitarbeitenden,
- die Ziele der Organisation,
- und die Anforderungen der Gesellschaft.
Alle Mitarbeitenden tragen Verantwortung: für ihre Aufgaben, für die Zusammenarbeit und für das wirtschaftliche Handeln in ihrem Bereich. Führungskräfte tragen diese Verantwortung für ganze Organisationseinheiten.
Klare Zuständigkeiten geben Sicherheit und schaffen Raum für Eigenverantwortung. So entsteht eine gemeinsame Verantwortungskultur.
Unsere Zusammenarbeit ist geprägt von:
- Wertschätzung – wir sehen, was jede*r beiträgt,
- Respekt – wir nehmen einander ernst,
- Offenheit – wir sind bereit für Neues,
- Lernbereitschaft – auch Fehler sind Gelegenheiten zum Besserwerden.
Konflikte gehören dazu. Wir sprechen sie offen an und sehen sie als Chance zur Verbesserung.
Wenn etwas schiefläuft, arbeiten wir es ehrlich auf. So lernen wir daraus – und verbessern unsere Arbeit ständig.
Wir treten klar für Demokratie, Menschenrechte und den Rechtsstaat ein.
Wir stellen uns entschieden gegen jede Form von Menschenfeindlichkeit und Ausgrenzung – in der Gesellschaft wie in unserer Organisation.
3 Handlungen
Unsere Werte und Haltungen zeigen sich nicht nur in Worten, sondern auch in unserem Tun. Damit alle wissen, worauf es ankommt, haben wir konkrete Regeln und Ziele formuliert.
Diese Leitlinien gelten für unsere tägliche Arbeit, helfen bei der Qualitätssicherung und werden regelmäßig überprüft und weiterentwickelt.
3.1 Unser Verständnis von Qualität
- Wir stehen hinter den Zielen und Werten der Diakonie Rosenheim – und setzen sie im Alltag um.
- Für alle unsere Angebote gibt es klare Qualitätsstandards. Diese Standards überprüfen wir regelmäßig gemeinsam mit den Mitarbeitenden.
- Wir sammeln wichtige Zahlen zu Qualität, Fällen und Finanzen. Daraus leiten wir Verbesserungen ab.
- Wir haben ein gutes Informationssystem: Mitarbeitende bekommen rechtzeitig die Infos, die sie brauchen.
- Wir arbeiten wirkungsorientiert – das heißt, wir planen und prüfen genau, was unsere Arbeit bewirken soll.
- Alle Mitarbeitenden kennen das Leitbild, die Dienstvereinbarungen und unsere Verfahrensregeln.
- Unsere Mitarbeitervertretung (MAV) setzt sich für die Interessen aller Mitarbeitenden ein.
- Die Schwerbehindertenvertretung (SBV) achtet besonders auf die Rechte und Anliegen von schwerbehinderten oder gleichgestellten Mitarbeitenden.
- Es gibt eine interne Beschwerdestelle, an die sich jede*r wenden kann, wenn Probleme anders nicht lösbar sind.
3.2 Umgang mit Adressat*innen
3.2.1 Würde, Selbstbestimmung und Respekt
- Wir achten die Würde jedes Menschen.
- Wir unterstützen unsere Adressat*innen dabei, ihr Leben selbst zu gestalten.
- Wir behandeln alle Menschen respektvoll – egal welcher Herkunft, Religion, Identität oder Lebensweise.
- Wir lehnen jede Form von Diskriminierung und Menschenfeindlichkeit ab.
- Wir fördern Mitbestimmung und Beteiligung bei Entscheidungen.
- Wir sind offen für verschiedene Glaubensrichtungen und Lebensansichten.
- Auch wenn es keine sichtbaren Fortschritte gibt, begleiten wir unsere Adressat*innen weiter.
3.2.2 Professionelle Nähe und Distanz
- Wir sind uns unserer besonderen Verantwortung bewusst.
- Wir achten auf einen gesunden Abstand – nah genug, um zu helfen, aber mit professioneller Distanz.
- Persönliche Informationen behandeln wir vertraulich.
- Wir sind uns des Machtungleichgewichts bewusst und schützen unsere Adressat*innen davor, ausgenutzt zu werden.
- Es gibt keine intimen oder sexuellen Beziehungen mit Adressat*innen.
- Wir schützen unsere Adressat*innen vor Gewalt und Missbrauch.
- Unsere Schutzkonzepte sorgen dafür, dass wir Missbrauch verhindern – oder im Notfall offen damit umgehen.
3.2.3 Bedarfsorientierung und Wirkung
- Unsere Angebote sind durchdacht, geplant und auf die Bedarfe der Adressat*innen abgestimmt.
- Wenn nötig, erstellen wir mit den Adressat*innen konkrete Zielpläne.
- Die Ziele sind so formuliert, dass man sie prüfen kann.
- Wir nutzen alle verfügbaren Ressourcen – persönlich, sozial, räumlich – für gute Ergebnisse.
- Wir arbeiten bereichsübergreifend zusammen.
- Wir prüfen gemeinsam mit den Adressat*innen, ob unsere Hilfe wirkt.
- Wir fragen regelmäßig nach der Zufriedenheit der Adressat*innen.
- Wir passen unsere Angebote an den Bedarf an.
3.2.4 Transparenz und Klarheit
- Unsere Arbeitsabläufe sind schriftlich dokumentiert und aktuell.
- Wir sprechen offen über Rollen und Zuständigkeiten.
- Adressat*innen wissen, wer für sie verantwortlich ist.
- Entscheidungen werden erklärt und begründet.
- In besonderen Fällen gibt es klare Regeln für Krisenkommunikation.
3.2.5 Dokumentation
- Unsere Arbeit wird klar und nachvollziehbar dokumentiert.
- Wir halten uns an alle Datenschutz- und Schweigepflichten.
- Adressat*innen wissen, was mit ihren Daten geschieht.
3.2.6 Interessenvertretung und Zusammenarbeit
- Wir vertreten die Rechte unserer Adressat*innen – auch gegenüber Ämtern und Politik.
- Wir arbeiten mit anderen Organisationen, Gemeinden und Initiativen zusammen.
- Wir machen Öffentlichkeitsarbeit, um soziale Gerechtigkeit zu fördern.
3.3 Kollegialer Umgang
3.3.1 Respekt und Vielfalt
- Wir achten auf Würde und Respekt im Umgang miteinander.
- Unterschiedliche Glaubensrichtungen und Sichtweisen sind willkommen.
- Wir reflektieren Machtverhältnisse und achten persönliche Grenzen.
- Alle sollen mitgestalten können und in Entscheidungen einbezogen werden.
3.3.2 Führung
- Führungskräfte tragen Verantwortung und sind gut qualifiziert.
- Sie sind ansprechbar für Mitarbeitende und Adressat*innen.
- Sie sehen ihre Leitungsfunktion als Unterstützung für andere.
- Sie sorgen für Motivation, vermeiden Überforderung und fördern Entwicklung.
- Sie achten auf gute Prozesse und Ergebnisse.
3.3.3 Personalentwicklung
- Alle Mitarbeitenden sind fachlich und persönlich geeignet.
- Es gibt klare Stellenbeschreibungen.
- Wir achten bei der Personalsuche auf Vielfalt und Qualität.
- Neue Kolleg*innen werden gut eingearbeitet.
- Es gibt regelmäßige Gespräche, Beratung, Supervision und Fortbildung.
3.3.4 Gesundheit und Zusammenarbeit
- Wir achten auf Gesundheit und Leistungsfähigkeit.
- Betriebsklima und Zusammenhalt werden z. B. durch Feste gestärkt.
- Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung sind uns wichtig.
- Wissen wird geteilt.
- Verantwortlichkeiten sind klar geregelt.
- Arbeitszeiten und Erreichbarkeit werden gemeinsam geplant und flexibel gestaltet.
3.3.5 Fehlerkultur und Dialog
- Wir sind loyal – aber auch kritisch, wenn nötig.
- Wir behandeln Informationen vertraulich.
- Wir sprechen offen und wertschätzend miteinander.
- Fehler werden als Lernchancen gesehen.
- Konflikte lösen wir gemeinsam – z. B. durch Supervision oder Mediation.
- Bei Fehlverhalten schauen wir nicht weg – wir handeln.
3.4 Unsere Organisation
3.4.1 Verantwortung für Ressourcen
- Unsere Arbeitsplätze sind sicher und entsprechen den Vorschriften.
- Arbeitsrechtliche Regeln werden beachtet.
- Unsere Qualitätsstandards bilden die Grundlage für faire Finanzierung.
- Wir werben zusätzliche Gelder ein – z. B. durch Spenden.
- Mitarbeitende wissen, welche Mittel zur Verfügung stehen.
- Wirtschaftliche Ziele sind bekannt – wir prüfen regelmäßig, ob sie erreicht werden.
- Wir handeln nachhaltig – auch bei Ausschreibungen.
- Überschüsse werden reinvestiert.
3.4.2 Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
- Unser Erscheinungsbild (Corporate Design) ist bekannt und wird eingehalten.
- Wir kommunizieren offen und verantwortungsvoll nach außen.
- Unsere Aussagen passen zu unseren Werten.
- Unsere Kommunikation ist respektvoll – auch im Internet.
- Wir veröffentlichen regelmäßig Berichte über unsere Arbeit.
3.5 Unsere Rolle in der Gesellschaft
3.5.1 Zusammenarbeit mit anderen
- Wir sind Teil des Diakonischen Werks Bayern und arbeiten mit vielen Partnern zusammen.
- Wir sind regional und digital präsent – unter verschiedenen Markennamen.
- Wir arbeiten in Netzwerken, um gemeinsam Standards zu setzen.
- Wir suchen aktiv Kooperationen – auch für gemeinsame Einrichtungen.
- Wir sprechen konkurrierende Interessen offen an und suchen Lösungen.
- Wir stellen unsere Bildungsangebote anderen zur Verfügung.
3.5.2 Einsatz für Demokratie und Menschenrechte
- Wir verteidigen das Grundgesetz, die Menschenrechte, Kinderrechte und Rechte von Menschen mit Behinderungen.
- Wir sind gegen Gewalt und Diskriminierung.
- Wir klären auf über die Bedeutung von Demokratie und Rechtsstaat.
- Wir stellen uns gegen populistische und menschenfeindliche Bewegungen.
3.5.3 Zivilgesellschaftliche Verantwortung
- Unsere Mitarbeitenden machen unsere Werte sichtbar – auch öffentlich.
- Wir stärken Bürger*innenbeteiligung und gesellschaftliches Engagement.
- Wir arbeiten mit anderen zusammen, um soziale Herausforderungen zu bewältigen.
3.5.4 Religiöse und kulturelle Offenheit
- Wir arbeiten mit verschiedenen Religionsgemeinschaften zusammen.
- Wir geben Raum für Spiritualität im Alltag.
- Wir feiern Feste unterschiedlicher Religionen.
- Auf Wunsch vermitteln wir passende seelsorgerliche Begleitung.
- Wir grenzen uns ab von Gruppen, deren Werte nicht mit unseren übereinstimmen.