Im Haus arbeiten Fachkräfte unterschiedlicher Professionen (Soziale Arbeit, Psychologie, Arbeits- und Beschäftigungstherapie, Hauswirtschaft, u.a.) Wochenenden und Rufbereitschaften werden in Kooperation mit Kolleginnen und Kollegen unserer weiteren stationären Einrichtungen nach §67 SGB XII in Stadt und Landkreis organisiert.
Bereichsleitung
Frank Jaegers – Soziale Arbeit
Tel.: +49 8031 3009 1041
E-Mail: frank.jaegers@sd-obb.de
Die Einrichtung ist telefonisch von 08:00 Uhr bis 17:00 Uhr erreichbar. Anfragen um Aufnahme werden unmittelbar an die entsprechenden Fachkräfte weitergeleitet und beantwortet.
Für die Bewohner der Einrichtung ist der sozialpädagogische Dienst rund um die Uhr erreichbar.
Da sich die Einrichtung im selben Gebäude wie die Herberge und die dazugehörige Beratungsstelle befindet, können Anfragen auch unmittelbar weitergeleitet werden.
In den letzten Jahrzehnten lassen sich deutliche Anhaltspunkte für einen Wandel in der Gesellschaft feststellen. Wichtige Aspekte bilden hierbei komplexere Anforderungen im Berufsleben, ein Wandel des Familienbildes und familiärer Strukturen, aber auch zunehmend existenzielle Probleme wie Wohnungsnot, steigende Mieten, Altersarmut u.a.
Besonders betroffen sind seit je her auch Menschen, die längere Zeit ohne festen Wohnsitz, ohne Arbeit oder existenzielle Absicherung ihr Leben verbracht haben. Je länger dieser Zustand andauert, umso schwerer fällt es wieder in der Gesellschaft Fuß zu fassen. Durch diese Umstände entstehen zudem Folgeprobleme wie fehlende Rentenbeiträge, Defizite im Beruf, abgebrochene familiäre Bindungen, zunehmende gesundheitliche Probleme durch die Lebensweise und fehlende Krankenversicherung. Um eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und Perspektiven für eine Zukunft zu ermöglichen, muss sowohl an den intrapersonellen als auch externen Ursachen der Wohnungs- und Obdachlosigkeit gearbeitet werden.
Finanzielle und berufliche Schwierigkeiten, belastete familiäre Beziehungen, ein problembehaftetes soziales Umfeld, Isolation, Sucht, fehlende private und berufliche Lebensperspektiven oder kulturelle Entwurzelung sind nur einige Aspekte, die einen Austritt aus dem gesellschaftlichen Leben begünstigen.
Erwachsene Männer, die sich in besonderen sozialen Notlagen befinden und durch besondere soziale Schwierigkeiten, ohne Unterstützung, keinen Weg aus ihrer Situation finden.
Insbesondere Männer, die kurzfristig oder schon länger keinen sozialen Empfangsraum, keine sozialen Kontakte, keine Existenzsicherung oder Wohnraum haben.
Mit unserem Angebot zielen wir auf die Verbesserung der objektiven und subjektiven Lebensbedingungen der Menschen, um ihnen künftig eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen und sie zu einem straffreien Leben zu ermutigen und befähigen.
Unser Ziel ist es, Männer mit besonderen sozialen Schwierigkeiten dabei zu unterstützen, ihre bestehenden Potenziale bestmöglich zu nutzen, ihnen die notwendigen persönlichen und sozialen Kompetenzen zu vermitteln, die sie benötigen, um ein unabhängiges Leben führen zu können und ihnen ganz allgemein eine Verbesserungsmöglichkeit ihrer Lebenslage und damit eine realistische Perspektive aufzuzeigen.
Unsere Arbeit soll somit innerhalb der Gesellschaft zunächst einen Ausgleich für benachteiligte Männern schaffen, die sich in einer akuten Lebenskrise befinden als auch Wege aufzeigen in Zukunft selbst mit den Anforderungen und Bedingungen der sich wandelnden Gesellschaft zurechtzukommen.
Dabei sehen wir uns als Mitgestalter eines gerechten gesellschaftlichen Zusammenlebens, als Förderer der Chancengleichheit für benachteiligte Gruppen und als Verwirklicher/-innen einer Teilhabe aller Menschen am Leben. Indem wir die Menschen nach dem Verbüßen ihrer Haftstrafe darin unterstützen, künftig ein straffreies Leben zu führen, möchten wir zudem einen Beitrag zum gesellschaftlichen Frieden leisten.
Leistung, Angebot (Outputs) | Kurzbeschreibung |
Unterbringung in einer Wohngemeinschaft | Die Männer werden in bereits möblierten Einzelzimmern mit gemeinsamem Bad untergebracht. Gemeinschaftsräume, große Küche und hauswirtschaftliche Räume stehen den sich selbst versorgenden Bewohnern gemeinsam zu Verfügung. Unterstützung im Bereich der Selbstversorgung wird umfassend angeboten. |
Tagesstrukturierende Maßnahmen (allgemein) | Arbeits- und Beschäftigungsmaßnahmen, Hauswirtschaftliche Trainings, sozialpädagogische Angebote. |
Arbeits- und Beschäftigungsmaßnahmen | Die Einrichtung verfügt über eigene tagesstrukturierende Angebote. Hauswirtschaft, Gebäudeinstandhaltung. Darüber hinaus stehen Angebote in Kooperation mit den Angeboten der Wohngemeinschaften (räumliche Nähe) und dem Sozialkaufhaus zu Verfügung. |
Hauswirtschaftliches Training | Regelmäßig stattfindende praktische und theoretische Einheiten zum Thema „Haushaltsführung und Ernährung“, angeleitet durch eine hauswirtschaftliche Fachkraft |
Psychologisches Gruppenangebot | Soziales-Kompetenz-Training |
Psychologische Einzelberatung | Eingangsanamnese, diagnostische Abklärung von eventuell vorliegenden Persönlichkeitsstörungen
ggf. Vermittlung in weiterführende psychologische Behandlung Krisenintervention |
Sozialpädagogische Betreuung | Regelmäßig stattfindende Einzelgespräche nach den individuellen Bedürfnissen der Klienten
Individuelle Anleitung bei lebenspraktischen Tätigkeiten (z. B. in der Haushaltsführung) und individuelle Beratung in lebenspraktischen Fragen (z. B. zur Körperhygiene, soziale Kontakte, ökonomischer Lebensführung) Begleitung zu Existenz sichernden Maßnahmen (Jobcenter, Schuldnerberatung) Unterstützung bei der Suche nach Arbeit sowie Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten Case Management |
Freizeitangebote | Unterschiedliche Wochenend-Angebote im kulturellen, musischen, sportlichen oder lebenspraktischen Bereich. |
Langzeitplätze | Im Haus stehen 2 Langzeitplätze zu Verfügung für Menschen, die aufgrund ihrer persönlichen, individuellen Bedürfnisse länger als 2 Jahre die Unterstützung nach § 67 SGB XII benötigen. |
Die Einrichtung teilt sich das Haus mit der Herberge der Stadt Rosenheim und der dazugehörigen Beratungsstelle. Den maximal 6 Bewohnern stehen möblierte Einzelzimmer zu Verfügung. Jeder neue Bewohner erhält eine Erstausstattung mit Küchenutensilien und Hygieneartikeln. Es gibt eine große gemeinsame Küche und ein gemeinsames Bad.
Die gesamte Einrichtung verfügt über WLAN.
Es stehen 2 Sozialpädagog/-inn/-en für die Bewohner zu Verfügung ergänzt durch eine Fachkraft der Hauswirtschaft und die Arbeitsanleiter/-innen der Kooperationspartner, sowie eine Fachkraft für die Gebäudeinstandhaltung.
In 2020 fanden 7 Männer Aufnahme in die Wohnungslosenhilfe. Fast alle waren zuvor wohnungslos oder längere Zeit obdachlos gewesen. Nur Einzelne mussten (meist aufgrund von Maßnahmeabbrüchen) leider wieder in die Obdachlosigkeit oder unzureichende Wohnformen entlassen werden.
- Kostenträger, Bayrische Bezirke (insbesondere Oberbayern)
- Fachverband der evangelischen Wohnungslosen-und Straffälligenhilfe
- Rosenheimer Zentralstelle
- Bewährungshilfe beim Landgericht Traunstein
- Inn-Salz-Klinikum Gabersee
- Herberge der Stadt Rosenheim
- Ehrenamtliche Straffälligenhilfe
- Sozialdienste der Bayrische Justizvollzugsanstalten, insbesondere JVA Bernau
- Rechtlichen Betreuern
- Jugendämter in Einzelfällen