Traumberuf im Kindergarten: Diakonie Rosenheim bildet zum ersten Mal Quereinsteiger/-innen aus

Sie waren Fotografin, Floristin, oder Metzgereifachverkäuferin – nach einer einjährigen Weiterbildung bei der Diakonie Rosenheim können sich 15 Frauen nun ihren Berufswunsch als Quereinsteigerin im Kindergarten erfüllen. Der Kurs findet jedes Jahr statt und soll auch Menschen ohne entsprechende berufliche Vorerfahrung eine qualifizierte Tätigkeit in einer Kindertageseinrichtung ermöglichen.

„Die Weiterbildung zur Ergänzungskraft im Bayerischen Kindertageseinrichtungen bietet eine tolle Alternative zur klassischen Ausbildung in den Berufsschulen“, sagt Dominik Altmann von der Diakonie Rosenheim, der gemeinsam mit seiner Kollegin Silke Piontek, die Weiterbildung für Quereinsteiger/-innen aus ganz Oberbayern leitet. Die Bewerber/-innen brauchen keine pädagogische Berufsausbildung, Voraussetzung ist jedoch Erfahrung in der Arbeit mit Kindern, zum Beispiel in einem Kindergarten, einem Hort oder in der Mittagsbetreuung. Wer dort beispielsweise ein freiwilliges soziales Jahr absolviert oder als Hilfskraft tätig ist, kann dann über die Weiterbildung einen qualifizierten Einstieg in den Beruf bekommen.

Kitas brauchen dringend Fachpersonal

„In einem Berufsfeld, in dem dringend Fachpersonal gesucht wird, sind die Ergänzungskräfte eine ganz wichtige Unterstützung”, findet auch Dr. Andreas Dexheimer, Sprecher der Geschäftsleitung der Diakonie Rosenheim. Als sozialer Arbeitgeber gebe die Diakonie Rosenheim hier Menschen aus den verschiedensten Bereichen eine berufliche Perspektive. Gleichzeitig stärken die frisch ausgebildeten Ergänzungskräfte die bereits bestehenden pädagogischen Teams in den Kindertageseinrichtungen – und dass schon während ihrer Ausbildung. Dadurch können Engpässe wie Krankheitsausfälle bei den Mitarbeitenden viel flexibler ausgeglichen werden.

Je mehr Personal für die Kinder zur Verfügung steht, desto besser könne beispielsweise auf unterschiedliche Sprachniveaus oder andere individuelle Bedarfe der Kinder eingegangen werden. In kleineren Lerngruppen erwerben die Kinder ihre Kompetenzen effektiver und sind anschließend optimal auf die Herausforderungen des nächsten Bildungsabschnittes vorbereitet. Dann gelingt den betreuten Kindern der Übergang aus der Krippe in den Kindergarten, aus dem Kindergarten in die Schule oder von der Grundschule in die weiterführende Schule besser.

Intensive Beschäftigung mit pädagogischen Themen

“Schon als Hilfskraft wurde ich bei der Diakonie Rosenheim sehr geschätzt. Doch als Ergänzungskraft kann ich nun auch professionell pädagogisch arbeiten und darauf freue ich mich sehr”, erzählt eine Teilnehmerin des diesjährigen Kurses, Angelika Rötzsch, die im Haus für Kinder in der Höltystaße in München arbeitet. Während der Kurseinheiten wurden die Teilnehmerinnen von ihrer Arbeit freigestellt und lernten in mehr als 200 Unterrichtseinheiten berufsbegleitend die Theorie zur täglichen Praxis. „Anders als in der Berufsschule müssen die Kursteilnehmer/-innen bei uns keine klassischen Fächer wie Mathematik oder Deutsch besuchen. Stattdessen werden die pädagogischen Themen intensiv behandelt”, beschreibt Kursleiter Altmann die Schulungsinhalte. Die Teilnehmenden seien deshalb auch auf dem aktuellen Stand des Fachwissens und würden dadurch viel zur Qualitätsentwicklung der Kitas beitragen.

Der aktuelle Kurs startete Ende Februar. „Die Nachfrage war sehr hoch – wir hatten sogar eine Warteliste”, sagt Dominik Altmann. Doch auch Interessierte, die noch keine Tätigkeit als Hilfskraft in einer Kindertagespflegeeinrichtung haben, können sich bei der Diakonie Rosenheim melden. Sie könnten zunächst eine Anstellung als Hilfskraft bekommen und noch im gleichen oder im darauffolgenden Jahr an der Weiterbildung teilnehmen. Mehr Informationen dazu auf der Website der Diakonie Rosenheim.

Zum Hintergrund:

Erst seit 2023 ist es möglich, Assistenz- und Hilfskräfte aus den Kindertageseinrichtungen zur Ergänzungskraft in Bayerischen Kindertageseinrichtungen auszubilden. Zuvor konnten Assistenz- und Hilfskräfte lediglich zwei Jahre lang in der Kindertageseinrichtungen beschäftigt werden und schieden dann aus dem Dienst aus.

Das bayerische Sozialministerium für Familie, Arbeit und Soziales wählte aus einer Vielzahl von bayernweiten Bewerbungen Personen aus, die als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren diese Weiterbildung anbieten dürfen. Die Weiterbildung, die von der Diakonie Rosenheim angeboten wird, wurde sowohl von Mitarbeitenden der Diakonie Rosenheim als auch von Mitarbeitenden anderer Träger besucht. Die Absolventinnen des Kurses kommen aus ganz Oberbayern.

Freuen sich über ihren Quereinstieg in ein neues Berufsfeld – die Absolventinnen der ersten Weiterbildung zur Ergänzungskraft bei der Diakonie Rosenheim mit Kursleiter Dominik Altmann (hinten rechts) und Kursleiterin Silke Piontek (vorne sitzend, Mitte). (Bild: Diakonie Rosenheim).

KomMa
Autor: KomMa

Kommunikation und Marketing der Diakonie Rosenheim

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