MdB Dr. Wolfgang Stefinger zu Besuch im „KiTZ Neuperlach“

München Bundesweit nehmen rund 7.300 Kindertageseinrichtungen an dem Bundesprogramm „Sprach-Kita“ teil, das Kinder mit einem sprachlichen Förderbedarf gezielt fördert. Zu diesen so genannten Sprach-Kitas gehört auch seit dem Start des Programms vor sechs Jahren das „Kindertageszentrum Neuperlach„, das zur „Jugendhilfe Oberbayern“ der Diakonie Rosenheim gehört.

In der Kindertagesstätte im Münchener Osten, die im Wahlkreis des Bundestagsabgeordneten Dr. Wolfgang Stefinger (CSU) liegt, arbeitet eine Fachkraft zur Sprachförderung, deren Stelle über das „Sprach-Kita“-Programm bezahlt wird.
Das Auslaufen des Programms komme zu einem ungünstigen Zeitpunkt, denn gerade durch die Corona-Pandemie, in der viele Kinder lange zu Hause waren, habe der Förderbedarf stark zugenommen, erläutert Daniela Sauer, die die „Jugendhilfe Oberbayern„-Einrichtung leitet. Die „Sprach-Kita“-Fachkraft im „KiTZ Neuperlach“ veranstaltet beispielsweise Theateraufführungen, ein Bilderbuch-Kino, sie betreut die Bibliothek und schult ihre Kolleginnen und Kollegen in Sachen Sprachförderung. „Ich wüsste nicht, wer hier die Aufgaben unserer Sprach-Kita-Fachkraft übernehmen sollte. Es würden sehr viele Angebote wegfallen“, beklagt die Kita-Leiterin.

Der Wegfall der staatlichen Förderung für das Programm zum 31. Dezember 2022 hält der Bundestagsabgeordnete Dr. Wolfgang Stefinger für eine Kürzung an der völlig falschen Stelle! Vor allem hätte die Regierung noch im Koalitionsvertrag vereinbart, das Programm weiterzuentwickeln und zu verstetigen. Stefinger wollte sich bei seinem Besuch in der Kita daher selbst ein Bild davon machen, was die Streichung der Förderung bedeuten würde.
„Sieben bis acht von insgesamt neun Sprach-Kita-Kräften werden bei uns wegfallen.“, sagt Dr. Bernd Neidl, Geschäftsbereichsleiter bei der Diakonie Rosenheim und dort für die Kindertageseinrichtungen zuständig, im Gespräch mit Dr. Stefinger. „Wir können die Menschen zwar weiter beschäftigen, aber in anderen Positionen. Als Fachkräfte für die Sprachförderung können wir sie uns jedenfalls nicht mehr leisten.“ Hier gebe es ein grundsätzliches Dilemma, findet Dr. Neidl. „Es gibt viele gute Projekte, die eine Zeit lang gut laufen, und dann wieder eingestampft werden. Dann gibt es das nächste Programm zur, ich sag‘ mal, Bewegungsförderung für fünf Jahre. Langfristige Planung und Kontinuität für die Kinder ist da fast unmöglich.“

Das Programm sei unglaublich wertvoll und werde eine riesige Lücke reißen, ist sich auch Daniela Sauer sicher! „Durch das Sprach-Kita-Programm lernen Kinder, sich mit Büchern zu beschäftigen, ihre Konzentration wird dadurch gefördert und die Kinder haben vor allem viel Spaß daran“, so die Einrichtungsleiterin.
Dr. Stefinger sagt dazu: „Der Besuch hat mir noch einmal deutlich gezeigt, was hier Kostbares wegfallen würde. Die Bundesregierung lässt nicht nur die Kitas und Kinderpflegekräfte, sondern vor allem die förderbedürftigen Kinder im Regen stehen. Ja, wir müssen sparen, aber an dieser Stelle kann ich nur sagen: falsches Programm, falscher Zeitpunkt! Ich fordere die Bundesregie-rung dringend auf, ihre Entscheidung zu überdenken, und appelliere an meine Bundestagskolleginnen und-kollegen, vor allem der Ampel-Fraktionen, die Regierung zum Umdenken zu bewe-gen.“ Da sei aber Tempo gefragt, denn für die Sprachförderung brauche es Fachkräfte, die sich nach einem anderen Job umschauen würden, wenn nicht sicher sei, ob ihre Stellen 2023 weiter bezahlt werden könnten.

Hintergrund: Kindertageseinrichtungen mit einem hohen Anteil an förderbedürftigen Kindern konnten seit 2016 aus dem „Sprach-Kita“-Programm bisher 25.000 Euro pro Jahr für eine zusätzliche halbe Fachkraft beantragen, die dabei half, die sprachliche Bildung in den Kita-Alltag zu integrieren.
Weitere Informationen zum Bundesprogramm „Sprach-Kita: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ finden Sie hier auf der Homepage des „Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend“.

Es ist bekannt, wie wichtig frühkindliche Bildung ist. Bei Kindern mit Unterstützungsbedarf legen die Sprach-Kitas quasi das Fundament für schulischen und beruflichen Erfolg. Diese sprachlichen Defizite zu einem späteren Zeitpunkt aufzuholen, ist für die Betroffenen ungleich mühsamer und für die Staatskasse deutlich teurer!

Bildquelle: Büro des Bundestagsabgeordneten Dr. Wolfgang Stefinger

Bildunterschrift: Auf dem Foto stehen Dr. Wolfgang Stefinger (MdB), Daniela Sauer (Leiterin des KiTZ Neuperlach) und Dr. Bernd Neidl (Geschäftsbereichsleiter bei der Diakonie Rosenheim) vor der Kindertagesstätte (v. l. n. r.).

KomMa
Autor: KomMa

Kommunikation und Marketing der Diakonie Rosenheim

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