Jeden Donnerstag von 10 bis 12:30 Uhr stehen die Menschen vor der Tafel in Rosenheim Schlange. Bei rund 80 Prozent von ihnen handelt es sich inzwischen um Flüchtlinge aus der Ukraine. „Aber auch immer mehr Rentnerinnen und Rentner und andere Bedürftige sind auf unsere Hilfe angewiesen“, erzählt Elisabeth Bartl, die die Tafel Rosenheim seit 22 Jahren leitet.
„Immer mehr Menschen schaffen es nicht mehr, ihr Leben finanziell zu meistern“, berichtete die Tafelleiterin der Rosenheimer Bundestagsabgeordneten (MdB) Daniela Ludwig (CSU) im Dezember 2022 bei einem Gespräch vor Ort.
Wie dankbar die Kundinnen und Kunden der Tafel sind, erfuhr Daniela Ludwig bei ihrem Besuch persönlich. Sie packte bei der wöchentlichen Ausgabe der Lebensmittel mit an (Foto unten).
„Ich habe viel Dankbarkeit erlebt, aber auch ein unglaublich hohes Engagement der Ehrenamtlichen hier bei der Tafel“, so die heimische Wahlkreisabgeordnete. „Das alles hinterlässt zwiespältige Gefühle: Einerseits Freude über so viel Ehrenamt, andererseits ist die zunehmende Zahl von Bedürftigen in einer Stadt wie Rosenheim bedrückend.“
50 Ehrenamtliche packen 240 Stunden pro Woche mit an
Das Team der Rosenheimer Tafel, einer Einrichtung der „Sozialen Dienste Oberbayern„, besteht aus 50 Ehrenamtlichen. Sie kümmern sich um die Abholung der Lebensmittel von den Supermärkten, sortieren die Lebensmittel, packen Kisten und sorgen dafür, dass bei der Ausgabe alles glatt läuft.
Woche für Woche stehen mindestens 100 Bedürftige vor der Tür und warten auf Einlass. „Viele davon haben auf ihrem Schein mehrere Familienmitglieder registriert, so dass wir insgesamt, einschließlich der Tafel in der Endorfer Au, rund 800 Menschen versorgen“, sagt Elisabeth Bartl. Zusammengerechnet sind die Ehrenamtlichen rund 240 Stunden pro Woche oder 12.600 Stunden im Jahr bei der Tafel beschäftigt.
Angesichts der zunehmenden Zahl an Bedürftigen hat Elisabeth Bartl einen Wunsch an die Politik: „Die Politik muss den Tafeln mehr Beachtung schenken und sie nicht immer als selbstverständlich betrachten. Immer wenn es zu einem Anstieg der Flüchtlingszahlen kommt, werden die Flüchtlinge sofort zu uns geschickt.“ Doch die Bewältigung dieser Problematik sei in erster Linie Aufgabe der Politik.
Für Daniela Ludwig ist das Thema „Tafel“ eine sozialpolitische Herausforderung, die angepackt werden müsse. „[…] Wir müssen uns überlegen, wie wir die Tafeln besser unterstützen können. Und nicht nur das: Wir müssen dafür sorgen, dass Flüchtlinge mit Bleiberecht zügig arbeiten können, und solche ohne Bleiberecht unser Land wieder verlassen.“
Auf dem Foto oben steht Elisabeth Bartl (rechts), Leiterin der Tafel Rosenheim, neben MdB Daniela Ludwig (links).
Berichterstattung und Fotos: Büro der Bundestagsabgeordneten Daniela Ludwig.
Autor: KomMa
Kommunikation und Marketing der Diakonie Rosenheim