Obdachlosenunterkunft mit 100 Plätzen eröffnet im Mai

Bevor die neue Obdachlosenunterkunft in der Münchener Ständlerstraße am 2. Mai 2023 ihre Pforten für 100 wohnungslose Menschen öffnet (Foto unten), hatten am 25. April 2023 die Anwohner/-innen und Anlieger/-innen der Einrichtung Gelegenheit, sich die Räume während eines öffentlichen Besichtigungstermins anzusehen. Zu diesem Termin hatte die Stadt München rund 4.000 Haushalte aus der Nachbarschaft der Einrichtung eingeladen.

Ortsbegehung vor dem Einzug der Bewohner/-innen

Neben Vertreterinnen und Vertretern des Einrichtungsträgers, der Diakonie Rosenheim, und rund 50 Anwohnerinnen und Anwohnern, war von der Stadt München auch Gerhard Mayer, Leiter des Münchener Amts für Wohnen und Migration, gekommen. Die künftigen Bewohner/-innen der Unterkunft werden nämlich von der Stadt München im Rahmen einer ordnungsgemäßen Unterbringung an die Einrichtung vermittelt. Die Verweildauer der wohnungslosen Einzelpersonen und Paare, an die sich das Flexi-Heim richtet, soll zwischen einem halben Jahr und anderthalb Jahren betragen.
Die Unterbringung erfolgt in 49 abgeschlossenen Appartementeinheiten mit jeweils einer Doppelbelegung. In den Wohneinheiten stehen den Bewohnerinnen und Bewohnern ein eigener Sanitärbereich und eine Küchenzeile zur Verfügung (Fotos unten).

   

Darüberhinaus gibt es in der Unterkunft aber auch einen Gemeinschaftsraum, der für das gemeinsame Miteinander und Veranstaltungen genutzt werden soll. Im Erdgeschoss des sechsgeschossigen Gebäudes sind zudem zwei Appartements für Rollstuhlfahrer/-innen vorgesehen (Fotos unten).

 

Um die Sicherheit der Bewohner/-innen zu gewährleisten, ist die Eingangspforte an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr durch Mitarbeitende einer beauftragten Sicherheitsfirma besetzt. Diese sind gleichzeitig auch erste Ansprechpartner/-innen bei technischen Problemen in den Wohneinheiten.
Am 25. April hatten aber zwischen 16 Uhr und 20 Uhr zunächst Münchener/-innen aus der Nachbarschaft der neuen Obdachlosenunterkunft Gelegenheit, sich die Räumlichkeiten vor Ort anzusehen. Im Vorfeld hatte es seitens einer Bürgerinitiative Bedenken gegen die Einrichtung gegeben.

Bislang größte Einrichtung der Diakonie Rosenheim

Das Flexi-Heim ist die bislang größte Einrichtung der Diakonie Rosenheim und damit auch die größte Obdachlosenunterkunft, die der Träger betreibt!
Weitere, kleinere Einrichtungen, die von der Diakonie – Sozialen Diensten Oberbayern im Bereich der Obdachlosigkeit, deren Verhinderung oder im Bereich der Wohnungsnotfallhilfe betrieben werden, gibt es außerdem in der Stadt und dem Landkreis Rosenheim, in der Stadt und dem Landkreis Ebersberg sowie im Landkreis Miesbach. Auch arbeiten bereits Fachkräfte der Diakonie Rosenheim  im Rahmen einer Trägerkooperation mit dem „Internationalen Bund“ (IB) und der Stadt München im Angebot der „Aufsuchenden Sozial Arbeit zum Erhalt von Mietverhältnissen“ (ASA) in München.

Infrastrukturell gut gelegen

Das Flexi-Heim ist infrastrukturell gut angebunden. Busverbindungen zur S- und U-Bahn sowie Einkaufsmöglichkeiten sind fußläufig erreichbar. Zudem gibt es in Ramersdorf zahlreiche soziale Einrichtungen, wie Nachbarschaftstreffs, ein Mütterzentrum, Freizeiteinrichtungen, ein Alten- und Servicezentrum, Integrationskurse und Gesundheitsprojekte. „Dies bedeutet, dass die Bewohnerinnen und Bewohner vor Ort ein breites Spektrum an Hilfsmöglichkeiten vorfinden, die ihnen bei der Bewältigung ihrer Lebenssituation ausreichend Hilfestellung geben können“, heißt es bezüglich der Standortwahl aus dem Sozialreferat der Landeshauptstadt München.
Zeitgleich mit der Aufnahme in die Einrichtung beginnt auch die sozialpädagogische Betreuung: Jede/-r Bewohner/-in hat während seines/ihres Aufenthalts eine/-n feste/-n Ansprechpartner/-in, der/die ihn/sie während der gesamten Verweildauer begleitet. Die Bezugsperson bereitet auch mit dem/der Bewohner/-in gemeinsam den Auszug vor. Die Arbeitszeiten der sozialpädagogischen Fachkräfte in der Unterkunft richten sich nach den Bedürfnissen der Bewohner/-innen. Einmal im Monat werden am Wochenende Freizeitaktivitäten angeboten und im Vorfeld mit den Bewohnerinnen und Bewohnern vorbereitet und geplant.

Hintergrund: Bei so genannten Flexi-Heimen handelt es sich um ein Förderprogramm der Landeshauptstadt München zur vorübergehenden Unterbringung wohnungsloser Menschen, die in der Landeshauptstadt gemeldet sind. Ein Flexi-Heim ist eine soziale Einrichtung mit wohnhaftem Charakter und verfügt über Appartements mit integrierter Kochnische und Nasszelle sowie einen Gemeinschaftsraum. Durch die Ausstattung soll in der oft langen Wartezeit auf eine Wohnung in München eine Situation geschaffen werden, die sich für die Betroffenen schon weitgehend wie dauerhaftes Wohnen anfühlt.

KomMa
Autor: KomMa

Kommunikation und Marketing der Diakonie Rosenheim

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