Koordinierende Fachstelle Pathologisches Horten
Kontaktinformationen
Wer hier arbeitet und wer für was zuständig ist

In unserem multiprofessionellen Team arbeiten Fachkräfte verschiedener Professionen (Soziale Arbeit, Sozialpädagogik und Psychologie). Über ihre Fachlichkeit hinaus verfügen unsere Mitarbeitenden über eine hohe persönliche und soziale Kompetenz im Umgang mit Menschen und den zu beratenden Personen.

Ergänzt wird unser Team durch eine Verwaltung.

Ihr Ansprechpartner
Herr Robert Birk
Tel.: +49 8031 356280
E-Mail: robert.birk@sd-obb.de

Wann wir geöffnet haben und wann Sie uns erreichen können

Die koordinierende Fachstelle für pathologisches Horten ist zu folgenden Öffnungszeiten erreichbar:
Montag bis Donnerstag von 09:00 Uhr bis 16:00 Uhr, Freitag von 09:00 Uhr bis 15:00 Uhr.

Außerhalb der Öffnungszeiten oder während wir im Gespräch sind, ist ein Anrufbeantworter für Ihre Anliegen geschaltet. Gerne können Sie uns auch eine Nachricht per E-Mail schreiben.

Warum es uns gibt

Menschen, die unter pathologischem Horten leiden, sammeln Gegenstände in ihren privaten Räumen in einem solchem Übermaß an, dass sie den Überblick über ihren Besitz mit der Zeit verlieren. Wohnraum kann so teilweise oder gänzlich unbewohnbar und nicht mehr nutzbar werden. Es fällt dabei sehr schwer, sich von bestimmten oder generell von Gegenständen zu trennen, wodurch sich in der Wohnung immer mehr Dinge ansammeln.

Umgangssprachlich fällt bei dieser Beschreibung der Begriff „Messie“ ein, der insbesondere über Sendungen im Fernsehen bekannt geworden ist, in denen extrem vermüllte Wohnungen dargestellt werden. Viele Menschen, die unter pathologischem Horten leiden, erkennen sich in den Fernsehdarstellungen nicht wieder – tatsächlich tritt pathologisches Horten oft bei geordneten Personen auf, die ihren Alltag sehr gut strukturieren können. Häufig arbeiten Betroffene auch in Berufen, die ihnen viel Eigenstruktur und Ordnung abverlangen.

Pathologisches Horten ist seit Januar 2022 im ICD-11 als eigenständige Erkrankung gelistet. Ab wann gewöhnliches Sammeln zu pathologischem Horten wird, ist nicht immer leicht zu sagen. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass krankhaftes Sammeln dort beginnt, wo die Betroffenen unter den Folgen des Sammelns leiden. Die Ursachen für eine Erkrankung können sehr vielfältig sein, z. B. können traumatische Erlebnisse oder Einsamkeit Auslöser sein. Zudem leiden Betroffene oft auch unter weiteren seelischen Erkrankungen (z. B. Depressionen, Kaufsucht), aber auch körperliche Einschränkungen können sich ursächlich oder verstärkend auf die Problematik auswirken.

Die Folgen der Erkrankung können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Die meisten Betroffenen leiden zunehmend unter ihrer Wohnsituation und schämen sich vor anderen dafür, wodurch sie sich immer weiter zurückziehen und schlimmstenfalls sozial isoliert leben – Einsamkeit kann somit Ursache als auch Wirkung der Erkrankung am pathologischen Horten sein. In extremen Fällen ist die Ansammlung im Wohnraum so weit fortgeschritten, dass Gerüche entstehen (z. B. durch verdorbene Lebensmittel), die zu Konflikten mit der Nachbarschaft und Angehörigen führen. Nicht selten sind Betroffene von Wohnraumverlust bedroht, etwa wenn der Vermieter vom Zustand der Wohnung erfährt und sich durch die angesammelten Gegenstände und die Folgen daraus Schäden an der Bausubstanz ergeben.

Für wen wir da sind

Die koordinierende Fachstelle in Rosenheim steht als Anlaufstelle bei allen Belangen rund um das Thema Pathologisches Horten in der Region zur Seite. Betroffene Menschen als auch deren Angehörige erhalten bei uns professionelle Beratung in schwierigen Lebenslagen. Ebenso beraten und informieren wir Fachkräfte oder Personen, die anderweitig mit pathologischen Horten zu tun haben. Dabei ist zu beachten, dass die koordinierende Fachstelle sich im Interesse der Betroffenen einsetzt und nicht dafür zuständig ist, im Sinne Dritter (z. B. Vermieter, Nachbarn) gegen den Willen der Betroffenen zu handeln.

Was wir erreichen wollen

Als koordinierende Fachstelle für Pathologisches Horten haben wir uns mehrere Ziele gesetzt. So setzen wir auf eine Sensibilisierung der Öffentlichkeit sowie ihre Aufklärung über die Erkrankung.

Grundsätzliche Aufgabe ist es, Betroffene zu unterstützen und ihnen die passenden Hilfen zur Verbesserung ihrer Lebenslage zu vermitteln. Wir richten uns mit unserem Angebot nach den individuellen Bedürfnissen der Menschen. Wir möchten eine Anlaufstelle und passende Unterstützung sein und nötige Beratung und Informationen zur Verfügung stellen. Dazu gehören auch Hinweise zu weiterführenden Hilfen und die Stärkung der Selbsthilfe für Betroffene. Insbesondere sind die Bildung eines Expertennetzwerkes und die Vernetzung in der Praxis zentraler Bestandteil unserer Arbeit.

Unsere Aufgaben sind:

  • Ermittlung des individuellen Hilfebedarfs
  • Individuelle Beratung bei Problemen mit Pathologischen Horten
  • Information und Aufklärung über die Erkrankung
  • Verhinderung und Prävention von Wohnraumverlust
  • Vermittlung an geeignete Hilfestellen sowie Koordination im Helfernetzwerk
  • Informationen über weiterführende Hilfen wie etwa Schuldnerberatung, Rechtsberatung etc.

Beratungstermine werden individuell vereinbart, sind vertraulich, kostenfrei und unterliegen der Schweigepflicht.

Wie wir ausgestattet sind

Die Fachstelle für Pathologisches Horten befindet sich im Zentrum der Stadt Rosenheim und ist vom Bahnhof fußläufig erreichbar. Neben den Büros der Fachkräfte stehen Gesprächs- und Gruppenräume sowie Räumlichkeiten für verschiedene therapeutische Angebote zur Verfügung.

Mit wem oder was wir kooperieren

Der Hilfebedarf von Menschen, die unter pathologischem Horten leiden, ist sehr vielfältig und kann unterschiedlich ausgeprägt sein. Je nach Bedarf können unterschiedlichste Anlaufstellen relevant sein. Die Fachstelle arbeitet in einem weitläufigen Netzwerk, u.a. kooperieren wir mit:

Wer uns fördert und unterstützt

Unsere koordinierende Fachstelle für Pathologisches Horten wird über den Bezirk Oberbayern finanziert.

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